HALBSCHWIMMER

Ammann Verlag, Zürich, 2003
Berlin Verlag Taschenbuch, Berlin, 2005

Als einzige Tochter eines hohen NVA-Offiziers und einer Schuldirektorin hätte Tanja die besten Voraussetzungen dazu, ein Musterprodukt der DDR-Gesellschaft zu werden. Aber Tanja hat ganz anderes im Sinn, Tanja sucht die Liebe. Und so nutzt sie jede Gelegenheit, das sozialistische Bilderbuchleben gegen andere, aufregendere Erfahrungen einzutauschen. Zum Beispiel gegen das kuschelige Auf-dem-Sofa-Sitzen mit Onkel Rolf, dem Nachbarn, nach dem sie auch ihren Hamster benennt. Oder gegen die wohlige Stimme von Herrn Oschlies, die ein bisschen nach Roger Whittaker klingt. Oder gegen Benno, der riesige Frischwurstpakete für sie klaut und manchmal auch ein Faxgerät. Ihr größtes Glück allerdings verdankt sie Karl, „dem sanftwütigsten aller Schauspieler, Karl, der sich mit mir auf der Erde kugelt, Karl, der mich in den Schlaf brummt, Karl, in dessen Bärentatzen mein Gesicht passt; dieser Karl ist für Vater und Mutter ein Schlag in die Fresse“.


»Wenn Gegensätze einander tatsächlich einmal anziehen, wenn also spröde Anmut, skeptische Intelligenz und melancholischer Witz gemeinsam das Wort – und mich – ergreifen, dann habe ich die Nase tief in Katja Oskamps romanhaft miteinander verwobenen Geschichten von der rothaarigen, zahlenfixierten, Klingelknöpfe manipulierenden Tanja, deren Opa Brieftauben züchtete, – und vom Ende einer Kindheit, das so schnell kam, wie einer ging: Karl, ihre erste große Liebe.«

Katja Lange-Müller


»Halbschwimmer ist ein glänzendes Debüt, das mal wieder zeigt, dass sich ohne Erfahrung schlecht gute Bücher schreiben lassen.«

Verena Auffermann, Süddeutsche Zeitung


»Obwohl vieles von dem, was Oskamp erzählt, aus ihrem eigenen Leben stammt, schreibt sie keine autobiografische Erinnerungspoesie. Mit knapper, klarer Sprache erfasst sie das Komische des durchpolitisierten DDR-Alltags, ohne es lächerlich zu machen, und stellt bei aller Wut doch niemanden bloß. Ein reifes Debüt.«

Silja Ukena, KulturSPIEGEL


»Ein Debüt, wie man es sich wünscht: herzerfrischend, klug und brüllend komisch.«

Carsten Hueck, Financial Times Deutschland