DIE  STAUBFÄNGERIN

Ammann Verlag, Zürich, 2007

In einem schmuddligen Provinztheater verliebt sich die Regieassistentin Tanja Merz in den zwanzig Jahre älteren Dirigenten Edgar, einen charismatischen Holländer. Über Nacht verlässt sie das Theater und zieht in das Reihenhaus des Dirigenten ein. Tanja wird schwanger. Schockiert von der Frühgeburt ihrer Tochter nimmt sie den ärztlichen Rat, penibel auf Sauberkeit zu achten, todernst.

Während Edgar von Orchester zu Orchester durch die Welt jettet und das Baby im Brutkasten um sein Leben ringt, fängt Tanja an, gegen den Schmutz zu kämpfen. Endlich darf die junge Mutter das Kind ins keimfreie Haus holen. Auch Edgar kehrt heim. Die Familie ist komplett. Das Desaster nimmt seinen Lauf.


»Die Staubfängerin ist in erster Linie ein rasanter Eheroman mit psychopathologischen Zügen. Geradezu liebevoll versenkt sich Katja Oskamp in die Psyche einer Zwangsneurotikerin. Mitreißend schildert Oskamp den Rausch besinnungsloser Verliebtheit nebst orgiastischen Koch- und Fress-Exzessen. Sie erzählt die Geschichte in einer direkten, schnörkellosen Sprache und mit einer so liebevollen wie boshaften Detailgenauigkeit. Katja Oskamp hat in Die Staubfängerin ihren Stil gefunden. Sie etabliert sich als eine unprätentiöse, gallig-witzige Erzählerin der Tragödien des Alltags und der Liebe.«

Jörg Magenau, Deutschlandradio Kultur


»Von den Pubertätseskapaden ihrer Heldin Tanja Merz handelte Oskamps 2003 erschienener Erzählungsband Halbschwimmer. Nun jagt sie diese Person mit furiosem Einsatz durch alle Fegefeuer des hausfraulich-mütterlichen Perfektionswahns. Ein überraschender Epilog beschert der obsessiven Staubfängerin, dieser tapferen Stehauffrau, eine Spontanheilung, wie sie in Wirklichkeit leider selten vorkommt. Ein bisschen zu schön, um wahr zu sein, doch in seiner Unverschämtheit nicht übel.«

Urs Jenny, Der Spiegel


»Katja Oskamp schildert die Krise des Alltäglichen mit einer vehementen Lust an der Überzeichnung, in manchen Passagen ganz unsentimental und böse und ungezwungen.«

Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung


»Katja Oskamps Romandebüt ist Unterhaltungsliteratur im aller-allerbesten Sinne: keine nutzlosen Arabesken. Keine selbstverliebten Lyrizismen. Kurze Sätze, klare Ansagen, plastische Situationen. Kein bedeutungsschwerer Ballast. Stattdessen Tempo, Witz, prägnante Bilder. Katja Oskamp zeigt Alltag in einer irrsinnigen, unverstellten Klarheit. So, als gäbe es gar keine anderen Geschichten zu erzählen. Das liest sich so verführerisch, so klug und gut und folgerichtig, dass man gar nicht merkt, wie angestimmt und eingespielt die simplen Worte ineinandergreifen müssen, um so zu packen. So zu schütteln.«

Stefan Mesch, literaturkritik.de